Mehrere Wege, ein Ziel

Den Wert des Unternehmens richtig einschätzen

Die Bewertung eines Unternehmens ist im Rahmen einer Übertragung von entscheidender Bedeutung, kann aber auch in verschiedenen Phasen des Unternehmenslebens von Nutzen sein. Bei der Bewertung wird statt eines genauen Preises eine Wertspanne festgelegt, die als Verhandlungsgrundlage dient.

Es gibt zahlreiche und unterschiedliche Methoden, um den wirtschaftlichen Wert eines Unternehmens zu schätzen. Jede hat ihre Besonderheiten, Vor- und Nachteile und wird je nach Profil des Unternehmens angewendet. Daher lohnt es sich, mehrere Methoden zu kombinieren, um eine möglichst passende Bewertung zu erhalten.

Es gibt zahlreiche und unterschiedliche Methoden, um den wirtschaftlichen Wert eines Unternehmens zu schätzen.

 

Nachfolgend drei Methoden, die zur Bewertung eines Unternehmens dienen können.

 

Die Vermögensmethode geht davon aus, dass das Unternehmen das wert ist, was es besitzt. Die Rechnung basiert auf der aktuellen und vergangenen Leistung des Unternehmens, ohne Berücksichtigung seines Wachstumspotenzials oder seiner Rentabilität. Alle Vermögenswerte des Unternehmens (Sachanlagen, Vorräte, Barmittel, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen usw.) werden aufgelistet. Schulden und Rückstellungen (die Passiva) werden aufgrund der Buchhaltungsbilanzen abgezogen.

 

Die Cashflow-Methode, auch DCF-Methode (Discounted Cash Flow) genannt, ermittelt den Rentabilitätswert. Konkret stützt sich diese Methode auf den Businessplan, um die voraussichtlichen Zahlungsströme (Cashflows) z.B. für die nächsten drei bis sieben Jahre zu ermitteln. Anschließend wird ein Abzinsungssatz angewandt, der die Marktbedingungen berücksichtigen soll.

 

Die Vergleichsmethode legt den Marktwert fest und geht davon aus, dass ein Unternehmen so viel wert ist, wie andere Unternehmen mit demselben Profil. Ein Panel von Unternehmen, deren Wert bekannt ist (kürzlich veräußert, an der Börse notiert usw.) und die ähnliche Merkmale aufweisen (geografische Lage, Größe, Tätigkeitsbereich, Wachstumsaussichten usw.), dient als Bemessungsgrundlage.

 

Den finanziellen Wert eines Unternehmens zu schätzen bedeutet, nicht nur materielle, sondern auch immaterielle Parameter zu berücksichtigen. Über die Buchhaltungsdaten, den Vermögenswert oder die zukünftigen Ergebnisse des Unternehmens hinaus sind andere, manchmal schwer quantifizierbare Elemente zu berücksichtigen. Demnach sollen die Funktionsweise (Verhältnis zu den Arbeitnehmern, Vertriebsnetze, Grad der Abhängigkeit des Unternehmens von seinem Leiter usw.) ebenso wie die Besonderheiten eines Betriebs (Kompetenzen der Teams, Patente oder entwickelte Technologien, Kundenstamm, Ruf usw.) analysiert werden. Auch eine treue und engagierte Kundschaft wirkt sich positiv auf die Bewertung eines Unternehmens aus. Nicht zu vergessen Aspekte der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit, die einen immer stärkeren Impakt auf die Bewertung haben.

 

Im angelsächsischen Sprachraum werden die genannten immateriellen Werte unter der Bezeichnung „Goodwill“ geführt. Beim Verkauf eines Unternehmens ist der „Goodwill“ einfach zu berechnen: Es handelt sich um die Summe, die den Substanzwert des Betriebs übersteig.

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