Märkte im Wandel: mit Alternativen zum Erfolg

Geld anlegen kann ganz unterschiedliche Formen haben

Anleger müssen sich auf ein neues Umfeld mit höheren Inflationsraten und Turbulenzen an den Kapitalmärkten einstellen. Vor diesem Hintergrund können nicht-traditionelle Anlagen angesichts der wieder zunehmenden Marktvolatilität durchaus von Vorteil sein. Man muss allerdings wissen, was man tut, und sich bestenfalls Expertenhilfe holen.

Rendite in kurzer Zeit?

Die Alternative der Absolute-Return-Fonds kam Anfang der 2000er-Jahre in Mode. Ziel ist es hier, unabhängig von den allgemeinen Entwicklungen am Markt zu sein. Auch in einem ungünstigen Umfeld sollen Gewinne erreicht werden, was ein strategischer Unterschied zu klassischen Produkten mit relativer Rendite darstellt.

 

Nun ist es so, dass sich diese Fonds nicht immer so entwickelt haben, wie erwartet. Dies trifft insbesondere auf die von geringen Konjunkturschwankungen und niedriger Inflation geprägte Ära der „Großen Mäßigung“ der 2010er-Jahre zu. Der Begriff der absoluten Rendite ist zudem nicht einheitlich definiert und wird in Bezug auf eine ganze Reihe von Anlagestrategien verwendet, die oft recht wenig gemeinsam haben.

 

Einige der erfolgreicheren Strategien sind ähnlich wie Global-Macro-Hedgefonds ausgerichtet; sie kombinieren mehrere verschiedene Anlageklassen und wenden von dieser Art Fonds häufig genutzte Techniken an, beispielsweise Leerverkäufe. Einige Fonds wollen jedes Jahr eine absolute Rendite erzielen, andere streben dies über gleitende Zeiträume von häufig drei Jahren an. Über die letzten zwei Jahrzehnte haben die Entwicklungen der Märkte erhebliche Performanceunterschiede offenbart. Während einige Fonds Jahr für Jahr die versprochenen stetigen Renditen erzielt haben, glich die Entwicklung von anderen auffallend jener an den Aktienmärkten, sodass die Anleger nicht von der Diversifizierung und Konsistenz profitierten, die das Absolute-Return-Konzept in Aussicht stellte. Die besten Fonds weisen eine niedrige Volatilität und relativ geringe Wertrückgänge auf, auch wenn das längst nicht auf alle Produkte in dem Sektor zutrifft.

In einem volatilen Umfeld könnten Absolute-Return-Fonds eine stabilisierende Rolle in einem Portfolio spielen.

 

Fazit: In einem Umfeld, in dem die Kapitalmärkte wieder von Volatilität gekennzeichnet sind, könnten Absolute-Return-Fonds eine stabilisierende Rolle in einem Portfolio spielen. Die Anleger müssen aber sicherstellen, dass der ausgewählte Fonds wirklich die ihren Anforderungen entsprechenden Merkmale aufweist; wobei das Angebot in diesem Bereich heute wesentlich geringer ist als noch vor 20 Jahren.

 

Rohstoffe als Absicherung

Rohstoffe dienen regelmäßig als Absicherung gegen die Inflation, denn wenn die Weltwirtschaft wächst, steigen die Nachfrage und die Preise. Diese Korrelation könnte nun an Relevanz verlieren. In den ersten zwei Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts hat das Wirtschaftswachstum nämlich nicht mehr so viel zusätzliche Nachfrage nach Rohstoffen generiert wie zuvor.

 

Nach der langen Expansion während des Infrastrukturbooms in China haben sich die Rohstoffpreise in den letzten Jahren schwächer entwickelt und unterlagen Schwankungen aufgrund der COVID-19-Krise. Bei Rohstoffanlagen müssen Anleger nun nicht mehr mit einzelnen Rohstoff-Futures handeln. Das liegt an der Entstehung börsennotierter Fonds, die einen einfachen, relativ liquiden Zugang zu einem breiten Spektrum an Rohstoffen bieten. Ein weiterer Ansatz besteht darin, in einen spezialisierten und aktiv verwalteten Fonds zu investieren, der in Aktien von Rohstoffunternehmen anlegt.

 

Auch die Landwirtschaft ist in den letzten Jahren verstärkt auf Anlegerinteresse gestoßen. Die Preise werden u.a. durch Gefahren wie den Klimawandel und politische Unruhen beeinflusst. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen schätzt, dass die Agrarproduktion bis 2050 um 70% steigen muss, damit es für die prognostizierte Weltbevölkerung von dann neun Milliarden Menschen – gegenüber knapp über acht Milliarden Menschen heute – genug Nahrung gibt. Einige Anleger meiden Agrarrohstoffe jedoch, weil ihre Grundsätze oder Portfoliorichtlinien Anlagen verbieten, die als Spekulation auf die globale Ernährungssicherheit ausgelegt werden könnten. Übrigens sind auch etliche Banken, auch in Luxemburg, eher zögerlich was Investitionen in Agrarrohstoffe angeht.

Wagniskapital und Private Equity werden zu bevorzugten Investitionsinstrumenten für Anlagen in aufstrebenden Technologieunternehmen.

 

Wagnis Private Equity

Wagniskapital und Private Equity werden zu bevorzugten Investitionsinstrumenten für Anlagen in aufstrebenden Technologieunternehmen. Diese Art der Beteiligung lässt Unternehmenseignern mehr Freiheit als eine Börsennotierung. Privates Beteiligungskapital ist also das nicht an der Börse gehandelte Gegenstück zur klassischen Aktie, die ebenfalls eine Eigenkapitalbeteiligung an einem Unternehmen ist. Als attraktivster Zugangsweg zu solchen Beteiligungen haben sich spezialisierte Private-Equity-Fonds herausgebildet, die mit dem Begriff Private Equity in der Regel gemeint sind.

 

An Wagniskapital und Private-Equity-Investitionen interessierten Anlegern steht inzwischen eine ganze Reihe an Möglichkeiten zur Verfügung. Anleger sollten aber bedenken, dass innovative Start-ups das Kapital der Investoren in vielen Fällen nie zurückzahlen. Wagniskapitalgeber setzen darauf, dass die wenigen herausragenden Erfolgsgeschichten die Misserfolge beim Investieren ausgleichen.

 

Abschließend nocht ein Wort in Sachen Diversifizierung. Auch Währungsfonds können jenseits der Anleihen– und Aktienmärkte als Mittel genutzt werden. Versierte Währungsmanager wollen unter allen Marktbedingungen positive Renditen erzielen. Eine andere Möglichkeit sind Katastrophenanleihen, deren Renditen in der Regel von extremen Witterungsbedingungen statt von Störungen des Wirtschaftsgeschehens abhängen. In den vergangenen zehn Jahren sind in dieser Domäne spezialisierte Kreditfonds entstanden.

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