Der Lombardkredit ist ein vollwertiges Instrument der Vermögensverwaltung, dessen Funktionsweise man gut verstehen sollte.
Der Lombardkredit richtet sich an sehr vermögende und sachverständige Kunden. Als Instrument der Vermögensverwaltung ermöglicht er es diesen, einen temporären Liquiditätsbedarf zu decken, ohne dabei auf das eigene Vermögen zurückgreifen zu müssen. Warum dieser Name? Die Bezeichnung ist auf die Pfandleihen zurückzuführen, die im Mittelalter von den Lombardbanken gewährt wurden.
Ein solcher Kredit wird gegen ein sogenanntes Pfand gewährt. Das heißt, es werden bewegliche Vermögenswerte wie Bareinlagen, Aktien, Anleihen o. ä. für die Kreditlinie hinterlegt, die nur einem Bruchteil des Werts zum Pfand entspricht. Je nach gewählter Form zahlen Sie das geliehene Kapital entweder an einem vorher festgelegten Fälligkeitsdatum (durchschnittlich zwischen einem und vier Jahren) oder ganz nach Ihrem Belieben und – solange Sie in der Zwischenzeit Zinsen zahlen – ohne jeglichen Zuschlag zurück.
Der Lombardkredit ist ein hochspekulatives und riskantes Instrument, das Ihnen insbesondere die Finanzierung des Erwerbs neuer Finanzprodukte über Bankdarlehen ermöglicht (Hebeleffekt). In bestimmten Situationen kann er auch als Liquiditätsspritze dienen, etwa wenn Sie Ihrem Wertpapierportfolio zusätzliche Mittel zuführen möchten (Diversifizierung) oder planen, in der Zukunft attraktive Investitionen zu tätigen.